Wissenswertes zu Bikeguidings

Hier findest du einige Punkte die ein Bikeguiding zu einem besondern Erlebnis werden lassen.

Beitrag von Thomas Göschlberger, 2023

Rahmenbedingungen schaffen

Grundvoraussetzung ist, dass man das Guiding machen will. Es gibt in großen Freundesgruppen und speziell bei Partnern, Personen die nur aufgrund der Freundesgruppe oder des Partners das Guiding besuchen und nicht weil sie gerne Mountainbiken.

Tendenziell ist aber nahezu niemand im Bikepark anzutreffen der sich ungern auf das Bike sitzt. Das Gefühl zu haben jemanden aufzuhalten oder nicht mithalten zu können wiederstrebt jedoch den meisten. Hier gilt es das selbst frühzeitig zu erkennen und mit jemand anderen oder allein Mountainbiken zu gehen.

Auch umgekehrt ist es nicht empfehlenswert wenn der/die PartnerIn für den anderen zurücksteckt, langsamer fährt und die Strecken nicht fährt die er oder sie gern fahren möchte. Das führt meist zu passiver Aggressivität des Partners der zurücksteckt.
In solchen Situationen sollte sich klargemacht werden, wer den überhaupt das Guiding buchen wollte und derjenige sollte das dann auch fortsetzen.
Jeder ist froh in einer Partnerschaft im Urlaub 2h Freiraum zu genießen. Da sollte niemand ein schlechtes Gewissen haben.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Private Guidings meist allein besucht werden. Auch Gruppenkurse werden meist einzeln gebucht, dadurch melden sich immer Menschen an mit dem gleichem Ziel und das lässt den Kurs so gut funktionieren.
Solltest du den richtigen Riding Buddy haben ist das natürlich optimal.

 

Am richtigen Gelände üben

Du hast vielleicht das Ziel einen bestimmten Sprung zu schaffen und dazu gibt es jetzt eine Geschichte von Thomas Göschlberger:

Neue Saison, es ist wieder soweit. Alle Sprünge im Bikepark Brandnertal wieder das erste mal springen. Unangenehm, aber da muss man durch, dafür hat man danach wieder Sicherheit und das gute Gefühl nach jedem sauber gesprungenen Sprung. Aber da bleibt immer ein Sprung, bei dem das gute Gefühl nicht kommt. Das war der Whip Off Kicka bei der Bergstation der Einhornbahn 2. Letztes Jahr bin ich den Sprung das ganze Jahr gesprungen, aber ich hatte immer ein mulmiges Gefühl darauf zuzufahren. Ich versuchte die Beine und Arme zum Absprung nahezu durchzustrecken um weiter zu springen und nicht mit so viel Speed Anfahren zu müssen. Auch nach 10 Versuchen brachte ich das nicht hin.

Heuer dachte ich mir es reicht, offensichtlich kann ich ab einer gewissen Höhe nicht mehr richtig Springen. Das heißt ich mache noch etwas nicht ganz richtig an der Technik die ich anwenden will, die sich bei kleinen Sprüngen kaum auswirken, aber bei großen sehr wohl. Die logische Wahl zum Sprünge trainieren war die Tscharlie Tschäplin und so bin ich 3h Stunden nur Tscharlie Tschäplin gefahren und konzentrierte mich auf ein fullminantes nahezu Ausstrecken meiner Beine beim Absprung und Flugphase.
Zurück wieder zum Whip Off Kicka. Jawoll Beine machen das was sie sollten aber mein Lenker klebt mir ziemlich nah am Gesicht. Das war zum fürchten. Am nächsten Tag wieder 3 Stunden Tscharlie Tschaplin nur Arme nahezu ausstrecken geübt. Wieder zum Whip Off Kicka und es war perfekt. Mega. Endlich einfach diesen Riesen Sprung so entspannt zu Springen erleichterte mich sehr.

Man würde meinen wenn du einen bestimmten Sprung sauber springen willst musst du auch an diesem üben, aber in diesem Fall sieht man, dass es genau umgekehrt ist.

 

Der Bikeguide probiert seine eigenen Anweisungen aus

Es gibt für den Bikeguide jedoch eine simple Lösung zu prüfen ob alles wichtige oder alles richtig erzählt wurde. Er probiert das aus was er zu dir gesagt hat. Um das an einem Beispiel zu zeigen erzählt dir Thomas wieder eine Geschichte dazu:

Ich bin mit Katja unterwegs und wir stehen vor der Einfahrt zur Tscharlie Tschaplin. „Wir konzentrieren uns jetzt nur auf das nahezu ausstrecken der Arme während des Absprungs und der Flugphase.“ Die ersten kleinen Doubles alle gut geklappt und ich konzentrierte mich weiterhin auf mein nahezu Ausstrecken der Arme. Jetzt kommt der große Table der ziemlich poppt. Oh Gott, was ist da jetzt passiert mein Hinterreifen hat fast meine Pobacken berührt. Bei der nächsten Möglichkeit anzuhalten entschuldigte ich mich gleich bei Katja: „Katja ich hab etwas wichtiges vergessen zu erwähnen, beim nahezu Ausstrecken der Arme gibt es zwei Möglichkeiten, du kannst entweder deinen Körper nach hinten verschieben oder das Bike nach unten drücken. Wir brauchen die Variante wo wir das Bike nach unten drücken. Katja meinte ihr wäre genau das gleiche passiert wie mir.

 

Positives Verstärken und vollständiges Erklären

„Lehne dich nicht so weit rein“, „Du sitzt hinten“ das sind alte Phrasen früherer Generationen bei Skilehrern. Generell ist es üblich die Schwächen zu thematisieren und das der richtige Weg eigentlich mit der vorangegangen Art nichts zu tun hat.

In irgendeiner Weise machst du doch eigentlich alles Richtig, du kommst ja den Trail runter. Und das stimmt, du musst nichts verändern, nur verstärken in eine bestimmte Richtung. Um bei dem Thema nahezu gestreckte Beine zu bleiben. Könnte man sagen: „Winkel deine Beine nicht so stark ab.“ oder „Strecke deine Beine soweit, bis du an dem Punkt angelangt bist wo du am wenigsten Kraft benötigst um auf den Pedalen zu stehen, aber lasse die Knie nicht nach hinten knicken.“ Das ist Balancieren mit den Knien. Riskantes Spiel, deswegen ist ein langsames antasten in diesem Fall nötig.

 

Lösung des Themas „nahezu durchgestreckte Beine“

Das Prinzip der nahezu gestreckten Beine gilt beim Springen in der Luft, am Absprung und beim Geradeausfahren bei Ebenen Untergrund. Der Grund warum Menschen die Beine nicht nahezu durchstrecken ist weil sie sich dadurch mehr im Bike fühlen und somit Überschläge vorbeugen.

Jetzt könnte man sagen, man muss einen Kompromiss eingehen. Entweder Angst vorm Überschlag oder ein kräfteraubende und bewegungseinschränkende Technik. Nein musst du nicht. Wie oben beim Thema „Am richtigen Gelände Üben“ gehst du in ein Gelände wo du die Angst vor dem Überschlag nicht hast und wenn du zurück auf die Asphaltstraße gehst ist das völlig oke. Du hast dann die Möglichkeit deine alte Gewohnheit aufzulösen und Sicherheit zu gewinnen.

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